Grüne kritisieren Versäumnis: Eigentlich sollte laut Stadtratsbeschluss alle fünf Jahre geprüft werden, wie viel CO2 in Bamberg eingespart wird.
Wie ernst sind die Ziele zum Klimaschutz eigentlich zu nehmen, die sich die Stadt immer wieder setzt? Aktuell ist es ein „Klima- und Artenschutzprogramm“, das sich der Stadtrat vorgenommen hat und in der Umweltsenatssitzung im November beschließen will.
Die Frage stellen die Bamberger Grünen – und das nicht ohne Grund. „Wir sollten zuallererst die Ziele im Auge haben, die wir schon beschlossen haben“, meint Jonas Glüsenkamp, grüner OB-Kandidat. Und diesbezüglich stellt er der Stadt ein schlechtes Zeugnis aus. Konkret geht es ihm um die Politik zur CO2-Einsparung.
Noch im Jahr 1993, als die Stadt dem Klima-Bündnis der Europäischen Städte beitrat, wollte man eine CO2-Reduktion um 50% bis 2010 erreichen – was fehlschlug. Daraufhin setzte man sich im Jahr 2010 neue Ziele, nämlich den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um 10% zu senken. „Das Ziel scheint beschlossen und darauf in der Schublade verschwunden zu sein“, stellt Christian Hader vom Vorstand GRÜNES BAMBERG fest. Denn nach dem Beschluss hat es keine rechnerische CO2-Bilanzierung mehr gegeben, obwohl seither fast zehn Jahre vergangen sind.
„Offenbar will man vorsichtshalber gar nicht wissen, wie es um den Bamberger Klimaschutz steht, sondern wurschtelt lieber weiter vor sich hin“, so die Klimapolitik-Bilanz von Glüsenkamp und Hader. Die grüne Stadtratsfraktion will nun dafür sorgen, dass die CO2-Emissionen aktuell bilanziert werden und die Kommunalpolitik sich ihren Erfolgen oder Misserfolgen stellen muss. „Eine solch unwahrhaftige Politik können wir uns den Kindern und jungen Menschen von heute nicht mehr erlauben!“
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