KONTAKT-Festival

Mietzuschuss darf nicht Kulturetat belasten

Streit um Miete für KONTAKT-Festival: Breites Bündnis im Stadtrat fordert Vertragsänderung

Kurz bevor das KONTAKT-Festival am kommenden Wochenende auf dem ehemaligen Metalluk-Gelände stattfinden soll, schlagen die Wellen im Bamberger Rathaus hoch. Wie bereits in den Medien berichtet, liegt den Festival-Betreiber:innen aktuell nicht der erwartete Mietvertrag vor – gleichen Inhalts wie bereits in den letzten beiden Jahren. Zwar beträgt die Mietsumme nach wie vor eine symbolische Höhe von 500 Euro, aber erstmals wird im Mietvertrag ausdrücklich auf einen Ausgleich hingewiesen, der aus dem städtischen Haushalt gezahlt werden soll. Und der liegt bei üppigen rund 14.000 Euro.

Der Knackpunkt allerdings besteht darin, dass diese 14.000 Euro „im Rahmen der Kulturförderung“ ausgeglichen werden – auch das steht so wörtlich im Vertrag. Mit anderen Worten: Dieses Geld für das Kontakt-Festival wird aus dem Kulturbudget als Mieteinnahme für die Stadt abgezweigt und fehlt damit als möglicher Zuschuss für andere Initiativen der freien Kulturszene. Diesen unkollegialen Schuh wollen sich verständlicherweise nun die Kontakt-Festival-Leute nicht anziehen und einen solchen Mietvertrag deshalb nicht unterschreiben. Kann das Festival also am Ende gar ncht stattfinden? Immerhin soll es schon am kommenden Donnerstag 23.5. eröffnet werden.

In letzter Minute will nun eine Allianz von Markus Schäfer und Michi Schmitt, (Grünes Bamberg), Stefan Kuhn (CSU Bamberg), Sebastian Niedermaier (SPD) und Claudia John (Freie Wählern) die Kuh vom Eis holen.

Sie beantragen, dass der heikle Passus im Mietvertrag abgeändert wird und stattdessen klar zum Ausdruck kommt, dass der finanzielle Ausgleich eben nicht über das Budget zur Kulturförderung läuft. Die Antragstellenden begrüßen explitzit, dass die Leerstandsflächen im Eigentum der Stadt für ein ehrenamtlich getragenes, nicht kommerzielles Festival zur Verfügung gestellt werden, und dass dadurch Kunst und Kultur ohne Eintritt ermöglicht wird.

„Dass nun aber plötzlich in diesem Jahr die Miete so enorm viel höher sein und dann auch noch aus dem Kulturetat auf Kosten anderer Kultur-Initiativen genommen werden soll – das können wir nicht akzeptieren“, so die Antragstellenden einmütig. „Die Stadt sollte die rege und vielfältige Kulturszene in Bamberg pflegen und fördern – keinesfalls darf man sie gegeneinander ausspielen.“

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