Miete für Kontakt-Festival 2024 bleibt bei 500 Euro

Auf grünen Antrag stimmte der Kultursenat gegen die Mieterhöhung durch den Finanzreferenten

Vor nicht ganz einem Jahr war die Miete für das Kontakt-Festival auf dem ehemaligen Metalluk-Gelände in die Bamberger Schlagzeilen geraten und hatte für mächtig Zoff gesorgt. Kurz zuvor hatte es eine drastische Mieterhöhung seitens der Stadt für das nichtkommerzielle und rein ehrenamtlich organisierte Kulturfest gegeben. 14.500 Euro wollte man, im Vorjahr hatte man für dasselbe Event noch 500 Euro verlangt. Und das kam auch noch völlig überraschend ein paar Tage vor Stattfinden des Festivals. Der Trägerverein stand kurz vor der Absage. Finanzreferent Bertram Felix begründete die Erhöhung damit, dass er gezwungen sei, realistische Mieten für städtische Grundstücke zu fordern.

Für die Kulturbranche stand dieser Coup des Finanzreferats symbolisch für einen Mangel an Kulturförderung und eine Nichtwertschätzung der freien Szene und zog mehrere Protstaktionen nach sich. Seitens der Stadtverwaltung und des Finanzreferats hatte man sich die praktische Umsetzung so vorgestellt: Die Träger des Kontakt-Festivals sollten wie gehabt nur 500 Euro Miete zahlen, die Differenz von 14.000 Euro sollte als Zuschuss aus dem Kulturetat für die freie Szene genommen werden.

Doch für die Kontakt-Leute war diese Lösung ein Unding, denn sie wollten das Festival nicht auf Kosten ihrer eigenen freien Kulturkolleg:innen austragen. Auch ein breites Bündnis im Stadtrat, angeführt von Grünes Bamberg, gemeinsam mit Vertreter:innen aus CSU, SPD und FW, beantragte, den städtischen Zuschuss nicht aus dem Kulturetat zu nehmen.

Die Lösung am Ende war, dass sich die Sparkasse bereit erklärte, die Summe von 14.000 Euro zu spenden, so dass unterm Strich der Globalbetrag Kultur nicht durch den Zuschuss für die Kontakt-Festival-Miete gemindert wurde. Doch auch mit dieser Lösung zeigte sich Michael Schmitt von Grünes Bamberg keineswegs zufrieden. Und spätestens jetzt wird es einigermaßen kompliziert.

Im Nachgang zum Kontakt-Festival 2024 hat die Regierung von Oberfranken bestätigt, dass eine Vermietung des Metalluk-Geländes durch die Stadt für das Kontakt-Festival in Höhe von 500 Euro völlig in Ordnung ist. Im Normalfall müsste die Miete freilich höher ausfallen, aber eine derartige Verbilligung im Rahmen der Kulturförderung ist auch aus Bayreuther Sicht möglich. „Man hätte es also einfach bei 500 Euro belassen können“, folgert Schmitt daraus.

Und: Die Spende in Höhe von 14.000 Euro durch die Sparkasse ging bei der Stadt nicht zweckgebunden ein, sondern ganz allgemein zur Kulturförderung, erhöht also generell den Kulturetat. Dass die Stadt sie nun dennoch als Kompensation für die Mieterhöhung 2024 hernehmen will, finden die Grünen daher falsch.

Dazu kommt: Bei Verwendung von Spenden über 10.000 Euro für Kulturprojekte muss der Kultursenat seine Zustimmung geben. Und dies hat Schmitt nun genutzt, um einen anderslautenden Antrag zu stellen: Die Miete für das Kontakt-Festival 2024 beträgt 500 Euro und die Spende der Sparkasse kommt dem Gobalbetrag für Kultur zugute, also oben drauf. Er fand dafür eine Mehrheit von 10 gegen 7 Stimmen im Kultursenat. Und auch für 2025 soll es laut Beschluss des Kultursenats eine verbilligte Miete geben.

Neuste Artikel

Bürger:innenbeteiligung

Kommt die Bamberg-App?

Ähnliche Artikel