Grünes Bamberg und SPD Bamberg betonen Bedeutung der Bürgervereine und Wert des ehrenamtlichen Engagements
„Die Bürgervereine sind nicht repräsentativ“ – eine Aussage, wie sie die beiden Fraktionsvorsitzenden Christian Hader und Heinz Kuntke nicht stehen lassen wollen. Getroffen wurde diese Aussage vom CSU-Vorsitzenden Gerhard Seitz in der vergangenen Sitzung des Mobilitätssenats der Stadt Bamberg. Hader und Kuntke veranlasst diese Despektierlichkeit gegenüber der Bürgervereinsarbeit, klar Stellung zu beziehen.
Zum Hintergrund: Die Stadt Bamberg möchte in verschiedenen Stadtteilen sogenannte Mobilitätsstationen errichten, wie sie beispielsweise in einigen Landkreisgemeinden bereits erfolgreich installiert sind. Unter anderem Carsharing-Stellplätze, überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten und an festen Stationen endlich ordnungsgemäß abgestellte E-Scooter sollen ein neues Mobilitätsangebot bieten und Ordnung schaffen. Um eine möglichst hohe Akzeptanz zu gewährleisten, will die Stadt Bamberg die Bürgervereine in den jeweiligen Stadtteilen einbinden. In diesem Zusammenhang äußerte Seitz, der sich kritisch gegenüber dem neuen Angebot aussprach, dass Bürgervereine nicht repräsentativ seien. Die Fraktionsvorsitzenden von Grünes Bamberg und SPD, Hader und Kuntke, zeigen sich darüber mehr als irritiert.
„Sich mit Bürgervereinen zu beratschlagen, ist vielleicht nicht repräsentativ im statistischen Sinn“, sagt Kuntke. „Die Menschen vor Ort kennen ihre unmittelbare Umgebung aber am Besten und können hilfreiche Hinweise geben. Stadt und Stadtrat müssen dankbar für Ansprechpartner sein – ihr ehrenamtliches Wirken ist das Rückgrat unserer Stadtgesellschaft“, ergänzt Hader.
In der Frage von Mobilitätsstationen halten sie die Expertise von Bürgervereinen deshalb für einen praktikablen und angemessenen Weg. „Einige Bürgervereine sind deutlich älter als die Bamberger CSU, manche haben sogar annähernd so viele Mitglieder, die meisten existieren seit vielen Jahrzehnten und alle haben gemeinsam, dass sie sich für die Interessen des jeweiligen Stadtteils einsetzen – das sollte man wertschätzen und nicht herabwürdigen“, so Hader und Kuntke.
Hader und Kuntke wollen sich daher mit ihren Fraktionen dafür einsetzen, dass die Bürgervereine nicht nur in dieser konkreten Fragestellung, sondern auch bei allen anderen Anliegen Gehör finden. Für den CSU-Vorsitzenden, der nicht das erste Mal mit solchen Äußerungen auffällt, haben sie eine klare Empfehlung: „Es ist immer besser, mit den Menschen zu reden, als über sie“, so Hader und Kuntke abschließend.
ch
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