Barrierefreiheit

Geplante halbe Rampe soll ganze werden

Gemeinsamer Antrag von Grünen, FW, CSU und SPD fordert barrierefreien Zugang von der Arena zum neuen S-Bahn-Halt

Das könnte ziemlich skurril aussehen, wenn es denn so wird wie aktuell geplant. Es geht um den Zugang des neuen S-Bahn-Halts Bamberg-Süd von der Arena in der Forchheimer Straße her kommend. Der S-Bahn-Halt soll im Zuge des Bahnausbaus neu in Bamberg entstehen und wird sich an den Gleisen zwischen Nürnberger Straße und Kornstraße (Gereuth) befinden. Bislang war die Verbindung zur Arena nur als Treppe vorgesehen. Nach aktuellen Plänen aber soll nun zur Hälfte eine Treppe und zur anderen Hälfte eine Rampe gebaut werden.

Die beiden Stadtratsmitglieder Christian Hader (Grünes Bamberg) und Claudia John (Freie Wähler) setzen sich bereits seit zwei Jahren dafür ein, dass dieser Zugang komplett barrierefrei als Rampe gebaut wird. Bislang wurde ihr Antrag zwar nicht behandelt, doch die neuen Planungen bringen Bewegung in die Sache, die man als skurril bezeichnen kann, aber vielleicht auch einfach als gutes Omen, wenn man so zuversichtlich ist wie Hader und John.

Denn wo bisher von der Bahn immer nur Treppenstufen zwischen S-Bahn-Halt und Arena vorgesehen waren, ist jetzt immerhin die Hälfte der Stufen durch eine Rampe ersetzt. „Damit hat sich die Bahn ja schon mal in die richtige Richtung neu orientiert“, bewerten Hader und John das mit Optimismus. „Allerdings nutzt eine halbe Rampe natürlich keinem Menschen etwas, der mit Rollstuhl unterwegs ist, spätestens bei den Treppenstufen heißt es Stopp für ihn oder sie.“

Auch Peter Neller (CSU) und Heinz Kuntke (SPD) teilen das Ziel, allen Menschen mit Handicap den Weg von der Arena zur S-Bahn und umgekehrt zu ermöglichen. So ist nun ein gemeinsamer fraktionsübergreifender Antrag der vier Stadtratsmitglieder entstanden, der die verbliebenen Treppenstufen-Pläne tilgen und aus der halben Rampe eine ganze machen will.

„Eine solche Planänderung auf Wunsch der Stadt muss möglicherweise von der Stadt finanziert werden“, vermutet Peter Neller, „weshalb wir zunächst wissen wollen, welcher Finanzbedarf dann auf die Stadt zukommt.“ Die Notwendigkeit einer vollständigen Rampe sieht er aber ebenso wie Heinz Kuntke, der sagt: „Wir können heutzutage nicht mehr Treppen bauen, wenn Rampen möglich sind, und Menschen mit Behinderung derart platt ausgrenzen und von Teilhabe ausschließen.“

sys

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