Stadtgrün

Bald Grünanlage statt Bauschutthaufen

Grüner Ortstermin im ERBA-Viertel traf auf viele engagierte Bürger:innen, die sich an der Gestaltung beteiligen wollen

Vorsichtige Aufbruchstimmung – so könnte man die Atmosphäre umschreiben, als die Stadtratsfraktion Grünes Bamberg im Rahmen ihrer Mitmach-Aktion „Bäume für Bamberg“ zum Ortstermin auf der ERBA geladen hatten. Denn der Ortstermin fand an der Krackhardtstraße statt, dort wo bis vor kurzem noch der (auch juristisch) heiß umstrittene große Bauschutthaufen lag. Der ist nun endlich weg – und es tut sich Platz auf für eine große Grünanlage, die im Bebauungsplan vorgesehen ist. Genau deshalb freuten sich die fast 40 Anwohnenden des ERBA-Viertels, die gekommen waren, und blickten motiviert und zuversichtlich in die Zukunft.

Die beiden Grünen-Stadträte Andreas Eichenseher und Markus Schäfer beglückwünschten die Anwesenden denn auch dazu, dass der Schutt endlich beseitigt wurde, nachdem es zu einem Vergleich zwischen Stadt und Investor kam. „Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Ihrem Engagement und Ihrer Hartnäckigkeit“, lobte Andreas Eichenseher.

Dass die positive Stimmung aber auch etwas verhalten und von Skepsis geprägt war, liegt wohl am Realitätssinn der Anwohnenden. Aus der Vergleichssumme mit dem zahlungsunfähigen Investor, der eigentlich die Grünanlage selbst hätte herstellen müssen, sind Kosten für Abtransport und Entsorgung des teils kontaminierten Materials zu bestreiten. Die Restsumme kann für die Gestaltung der Grünanlage hergenommen werden – was wohl nicht ausreichen wird, wie Markus Schäfer darlegte. Geld aus dem städtischen Haushalt sei also zusätzlich nötig – keine leichte Aufgabe bei der aktuellen Haushaltslage – „und ein Luxuspark wird das dann trotzdem nicht“.

Es gilt also, mit nicht allzu üppigen Mitteln eine Anlage zu gestalten, die dennoch das Wohnviertel aufwertet und die Lebensqualität erhöht. Aber Eichenseher und Schäfer sind dennoch „sehr optimistisch“, dass das gelingen kann. Gerade im Hinblick auf das große Interesse beim Ortstermin schlugen sie einen Workshop vor, der von der Stadtverwaltung zusammen mit den Anwohnenden veranstaltet wird, um die Grünfläche zu gestalten. „Dabei geht es weniger um teure Schikanen, sondern darum, die Kern-Bedürfnisse der künftigen Nutzer:innen herauszufiltern und sie gemeinsam mit ihnen konkret umzusetzen“, so Markus Schäfer.

Die Workshop-Idee kam denn auch bei den Anwesenden bestens an und wird nun von den beiden Grünen-Politikern im Stadtrat eingebracht. Einig waren sich alle in dem Ziel, einen Begegnungsort zu schaffen und Grün mit möglichst vielen Bäumen ins Viertel zu bringen. Bänke im Schatten wurden gewünscht und eine Boule-Bahn wurde vorgeschlagen. Bei der Finanzierung sahen die Anwesenden durchaus die Möglichkeit, sich zu beteiligen, beispielsweise mit Patenschaften für Bäume oder Bänke oder einer Fund-Raising-Aktion im Viertel.

Das wache Potential im ERBA-Viertel mit vielen engagierten Anwohnenden wollen die Grünen nun möglichst aktiv und lebendig halten. Nach Einschätzung von Andreas Eichenseher kann bereits im nächsten Jahr in Sachen Grünanlage die Umsetzung starten.

sys

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