4 Mio mehr für Buger Brücke – dafür 4 Mio weniger für Lagarde und Bamberg-Ost

Grüne kritisieren die geplante „Luxusbrücke“ scharf – Rieseninvestition ohne jede Nachhaltigkeit

„Handlungsbedarf besteht, aber nicht so und vor allem nicht zu diesem Preis.“ Mit diesen Worten vertrat Markus Schäfer von Grünes Bamberg die klare Position seiner Fraktion zur Buger Brücke im Bausenat. Das Gremium hatte über eine zu erwartende Kostensteigerung für den Neubau der Franz-Fischer-Brücke in Bug zu entscheiden: Knapp 4 Mio Euro mehr sind dafür nötig und wurden am Ende auch bewilligt – gegen die grüne Fraktion.

Die Grünen stehen dem Neubau bekanntlich seit Planungsbeginn skeptisch gegenüber und haben dieser Investition bisher nie zugestimmt. Jetzt fühlen sie sich in dieser Haltung noch einmal bestärkt. Eine wahre „Kostenexplosion“ rechnete Markus Schäfer seinen Bausenatskolleg:innen vor. Vor elf Jahren – zu Beginn der Debatte um die Buger Brücke – habe man dem Stadtrat geschätzte Baukosten von 6,5 bis 8,5 Mio Euro vorgetragen, mittlerweile stehe man bei 17 Mio Euro. Bei den rasanten Baukostensteigerungen kann man sich nach seiner Einschätzung am Ende gar auf 20 Mio Euro gefasst machen. Nicht zuletzt das dürfte ein Grund sein: Die jetzt geplante neue Brücke ist fast doppelt so breit sei wie die jetzige. „Das soll eine Luxusbrücke werden – nach dem Motto: größer, breiter, besser“, stellte Schäfer fest, „das ist alles andere als nachhaltig.“

Besonders kritisieren die Grünen den Verwaltungsvorschlag, wonach die zusätzlichen 4 Mio Euro aus dem Investitionstopf für die Konversionsflächen genommen werden sollen. „Das bedeutet massiv weniger Geld für die Entwicklung von Bamberg-Ost und konkret für das Lagarde-Quartier“, warnt der grüne Bausenatssprecher und findet diesen Vorschlag absolut inakzeptabel. „Wollen wir das wirklich?“

Laut seiner Aussage gibt es auch zahlreiche Stimmen aus Bug, die mit der jetzigen Ampellösung auf der Buger Bücke, welche immer nur eine Verkehrsrichtung abwechselnd zulässt, zufrieden sind. Zumal die Belastung der Buger Hauptstraße mit Durchgangsverkehr dadurch abgenommen habe.

Markus Schäfer appellierte deshalb an die Bausenatsmitglieder aller Fraktionen, „jetzt die Reißleine zu ziehen und endlich umzudenken“. Die vorliegende aus seiner Sicht überdimensionierte Planung sei alles andere als der Verkehrswende zuträglich, weil sie wieder einmal nur am optimalen Autoverkehrsfluss orientiert sei. „Sie rührt aus einer Zeit, als wir alle nur Aufschwung, Wachstum und ein Weiter So kannten. Aber angesichts aller Krisen, in denen wir stecken und die uns noch bevorstehen, müssen wir das ändern!“ Die eindringlichen Worte blieben jedoch ungehört. Eine Mehrheit aus CSU, SPD, BaLi, AfD, FW-BUB-FDP und BBB tragen die Rieseninvestition in die Buger Brücke samt Kostenerhöhung weiter mit. Nur die Bausenatsmitglieder von ÖDP und Die Partei stimmten mit den Grünen-Vertreter:innen dagegen.

sys

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